Heimat- und Geschichtsverein Bad Soden - Salmünster e.V. 1978  
 

Die Wiederauffindung der Salzquellen in 1837

Barbarossa-Quelle
Freilegung:   11. September 1837 durch die Stadt Soden
Tiefe:   zunächst 6 m
Bohrtiefe:   10 m, jetzt 11,70 m
Temperatur:   14,2 Grad
Nutzung: zu Badezwecken
als Trinkquelle im Kur- und Badehaus (eingeweiht 1881), dann im neuen     Kurhaus (eingeweiht 1886)
Seit ca. 1989 wird die Quelle nicht mehr genutzt.
Eine Kuh, die des öfteren gierig an einer eigentümlich verfärbten Stelle ihrer Weide leckte, erregte die Neugier einiger Sodener Einwohner, die der Ursache bald mit Hacke und Schippe nachspürten. Sie stießen auf einen Brunnenschacht in herrlicher, sorgfältiger Fassung aus Eichenbohlen und Bleimantel. In ca. 10 m Tiefe führte ein kunstvoll aus Quadern hergestellter Stollen seitlich in den Felsen. Als die schäumende Sole mit der sich mächtig entwickelnden Kohlensäure in den Hauptschacht einlief, fanden zwei Arbeiter den Tod.
Die Kunde von der plötzlichen  Wiederauffindung des sog. "alten Salzborns" im  September 1837 zog weiteste Kreise und erregte großes  Aufsehen. Die Tagesblätter von Fulda und Hanau berichteten umfangreich über die "Entdeckung einer merkwürdigen Mineralquelle" in Bad Soden bei Salmünster.
Mit Sicherheit wurde diese Quelle bereits vor rund 1000 Jahren zum Zwecke der Salzgewinnung genutzt. Nach der Verpfändung von Soden an das damalige Erzstift Mainz, wurde das Salzsieden zugunsten von Bad Orb, das ebenfalls zu Mainz gehörte, unterbunden. Die Brunnenschächte von Soden gerieten allmählich in Vergessenheit. Schon Anfang 1800 konnte nicht einmal mehr ihre Lage bestimmt werden.
Nach der Wiederauffindung bemühten sich der Salmünsterer Justizamtmann Georg Philipp Christian Ludwig Udet (1793-1857) mit dem damaligen Stadtrat Soden unter Bürgermeister Sperzel intensiv um die Verwendung des Heilwassers. Mit Beginn des Badebetriebes fand die Sole von 1875 bis 1881 im Huttenschloß in 6 Badezellen Verwendung.
Durch Balthasar Emmerich, Mitinhaber der Badegesellschaft, erhielt der Salzborn um 1880 den Namen Barbarossa-Quelle nach Kaiser Friedrich I. von Hohenstaufen, genannt Barbarossa / Kaiser Rotbart.
Aus der Sole der Barbarossa-Quelle stellte der Apotheker Elsing Salz-Karamellen her und verschickte sie in kleinen Blechdosen.
Den Bemühungen des damaligen Bürgermeisters Georg Sperzel, einen Badebetrieb einzurichten, war kein Erfolg beschieden. Sein Aufruf an "Kapitalisten" blieb ebenfalls erfolglos.

 

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